Ich mag diese Alte Musik. Wobei es für mich etwas seltsam erscheint, von alter Musik zu sprechen klingt sie doch Dank solch hervorragenden Musiker wie Jordi Savall, Rolf Lislevand, Christine Pluhar so,  als hätte der Komponist diese Noten soeben zu Papier gebracht und in ihren Reihen Platz genommen, um gleich mal sein neues Werk gemeinsam mit ihnen zu spielen. Das ist für mich die Faszination in dieser Musik und ihre Wirkung ist aufgrund dieser Lebendigkeit äußerst meditativ und inspirierend.

Ich liebe diese ostinaten Canarios, Bergamasken, Passacaglien und Chaconnes, diese Tänze aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Sie sind meist auf einem sich immer wiederholenden Bass Thema und aufgebaut. Vergleichbar wie, wenn du einen kleinen Stein in einen stillen Teich wirfst und sich dadurch konzentrische Kreise bilden, ihre sanften Wellen sich ausbreiten, sich fast unmerklich wieder auflösen und den Teich in seiner ursprüngliche Ruhe und Stille zurücklassen. So sind auch in dieser Musik diese Kreise zu erkennen, in den immer wiederkehrenden selben Bass Thema und den daraus sich entfalteten wiegenden und kreisenden wundervollen Melodien.

Diese Art der Musik und deren beruhigende aber auch inspirierende Wirkung findet sich in Wiegenliedern, volkstümlichen Melodien aus aller Welt und moderner Pop und Kunstmusik unserer Zeit. Ein Beispiel dafür ist das Album "Circle Songs" von Bobby McFerrin. 

Diese Musik kennt eigentlich keinen Anfang und Ende, sie verführt dich in ihrer schlichten Schönheit auf höchst sanftvolle Weise in die Ewigkeit deines Seins. 

 

Einer meiner Lieblingskomponisten dieser Periode ist für mich Johann Hieronymus Kapsberger. In seiner Musik finden sich viele solcher Kompositionen. 



 

 

 

 

 

 

 

 

 

Johann Hieronymus Kapsberger

Libro Quarto D'intavolatura

Di Chitarone

Rolf Lislevand